..und da ihr wohl alle ziemlich auf Mehrprozessorsysteme abfahrt, dachte ich mir, ich erstelle mal direkt einen Thread dazu.

und davon gleich vier!

mindestens vier.. bruahaha
Ziel war ein Pentium II oder III Xeon System mit vier Prozessoren, der erste Schritt war schnell getan mit dieser Workstation aus der ich eigentlich nur den Prozessor rupfen wollte:
Es ist eine Dell Precision 620 Workstation, so eine, von der wir alle zu Pentium III Zeiten geträumt haben

Nimmt man die Seitenpanele ab, was ein aufwendiger Akt ist, zeigt sich das sehr aufgeräumte, wie man es bei Dell gewohnt ist, Innere.
Unter der Haube links oben finden sich die Prozessoren, in den Klappen darunter sind die Memoryboards, darunter das Netzteil und dahinter die PCI und AGP Schnittstellen. Die rechte Seite ist wie bei jedem ATX-Gehäuse, Laufwerkskäfig und Festplattenkäfig.
Das Netzteil kippt langsam und elegant aus dem Gehäuse, sobald man den Griff betätigt.
Die Memoryboards, maximal 4 RIMMs pro Karte und 1536 MiB pro Karte (doofe Zahl eigentlich).
Das Opfer, ein Pentium III Xeon Prozessor, 1000/133/256, SL4HE.
Eigentlich nicht lauffähig in Vierwege-Systemen, aber ansich kompatibel zum Modell mit 100 MHz Bus, insofern einen Versuch wert

Es hat etwas, monströses

Während der Wartezeit auf das Board, konnte ich über einen Großhändler in den USA vier Prozessoren beschaffen. 700/100/2M, ansich nichts besonderes, währen sie nicht noch unberührt und ORIGINALVERPACKT! Dafür zahlte ich dann gerne ein paar Grants mehr

Ende Dezember kam dann das Board mit zwei Sendungen an, Memoryboard und Mainboard wurden leider getrennt versandt.
Das Board ist unglaublich groß und vorallem SCHWER! Für ein Mainboard ist es wirklich aussergewöhnlich schwer, mit einer Hand kaum zu tragen, nicht weil es so schwer ist, sondern weil es sich so weit krümmt, das es nicht mehr schön aussieht.
Mit dem Memoryboard und den VRM Modulen sieht es dann so aus und es wird nochmal weitaus schwerer. Etwas lästig ist das tauschen der VRM Module, so ist es schon eine richtige Fummelarbeit, im Gehäuse wird es aber zu einem echten Kunststück.
Ich könnte euch jetzt mit genauen Eckdaten langweilen, tue ich aber nicht

Das Board unterstüzt, wie man unschwer erkennen kann, vier Prozessoren und maximal 16 EDO-DIMM Arbeitsspeicher. Pro Prozessor werden 1,5 VRM Module benötigt, bei einem Prozessor also zwei, bei zwei Prozessoren allerdings nur drei. VRM 2 und 5 versorgen also jeweils zwei Prozessoren. Der Onboard-Controller ist sehr leistungsfähig und besitzt zwei SCSI Ultra-2 Wide Kanäle. Leider dauert das formatieren, erstellen und initialisieren extrem lange, damit ist man locker einen Tag oder auch zwei beschäftigt. Onboard finden sich auch haufenweise Schnittstellen für alles was man sich nur denken kann. Ein LCD-Display, Frontpanel mit massenweise Funktionen, LED-Anzeigen und einige spärlich dokumentierte Pins.
Und der hier ist noch für die Dell Workstation gedacht, ahje sind die teile groß...
Zwei sind nunmal besser als einer

Da ich Papier lieber mag als Bytes, musste mein Drucker was herhalten und mitten in der Nacht die Firma um 2.000 Seiten Papier erleichtert werden

Auf dem Tisch liegt nun die gesamte Dokumentation zum Board, Gehäuse, Controller, unterstützter Hardware, Systemkonfigurationsvorschläge und, ganz wichtig, dem Stromkabel!
Die versprochenen Prozessoren sind angekommen und meine Erwartungen absolut übertroffen. Leider hatte ich keinen Champanger im Haus um den feierlichen Moment zu begießen

Ich konnte es gar nicht mehr erwarten sie aus ihrem Schlaf zu reissen

Die derzeitige Zusammenstellung, Mainboard, Memoryboard, Prozessoren und 12 EDO-DIMMs mit jeweils 256 MiB.
Das letzte Problem auf der Liste sind die Netzteile, benötigt werden mindestens zwei Netzteile und ein Power-Share-Board. Die Himmelsfahrtkommando Idee einiger Leute zwei ATX-Netzteile anzuschliessen hätte im sofortigen Tod des Boards resultiert, da die Belegung sich völlig von ATX unterscheidet. Ein Selbstbau wäre auch kaum möglich gewesen da die Informationen fehlten, insofern war suchen angesagt.
Arbeitsspeicher


und ein nackter Pentium III Xeon, man merkt schnell das dieser Prozessor mehr drauf hat als nur den Kern. Wie bei anderen Pentium II und Pentium III Prozessoren ist die Cache ausserhalb des Chips angesiedelt, ausserdem finden sich noch ein paar mehr Bausteine. Der Linke Baustein (48 Pin SSOP) ist eine Art Übersetzer, er erlaubt es, Signale mit höheren Spannungen auf eine niedrigere Spannung zu übersetzen, dadurch wird wohl eine gewisse Kompatiblität erreicht. Der rechts untere Chip ist eine Temperaturkontrolle, der darüber wohl ein Mikroprozessor für irgendetwas anderes..
Der Kern ist genauso wie der Rest, gigantisch

Das wars erstmal, ich derzeit zu faul den Rest zu schreiben, mehr gibt es morgen Abend
