MSI Pro266TD Master LR

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RalfZenker

MSI Pro266TD Master LR

Post by RalfZenker »

Ursprünglich wollte ich an dieser Stelle einen reinen Test über das MSI Pro266TD Master LR präsentieren. Andererseits möchte ich dem Leser aber auch aufzeigen inwieweit DDR-RAM gegenüber SDR-RAM bei einem PentiumIII-System generell einen Leistungsvorteil bringen kann und wie stark sich die Einstellung der CAS Latency auf die Geschwindigkeit auswirkt.

Kommen wir als erstes zu den technischen Daten des Mainboards:

* Chipsatz VIA Apollo Pro 266T + VIA V8233
* 2*Sockel370
* Speicher 4*DDR-SDRAM PC1600 / PC2100, bis zu 4 GB, ECC
* 1*AGP, 5*PCI
* Ultra DMA 33/66/100
* Onboard-Raid Promise PDC 20265R
* Onboard-LAN Intel 82559 (10/100 Mbit/s)
* Bustakt 100 bis 166 Mhz in 1-MHz-Schritten
* DDR-SDRAM Frequenz 100 oder 133 MHz
* 2 serielle Ports, 1 Parallelport, 2*USB 1.1

Packungsbeilage (abgesehen vom Mainboard):

* 2 englische Handbücher
* CD mit Treibern und Tools
* Treiberdiskette für Raid-Controller
* 2 Ultra DMA/100 Kabel
* 1 Floppykabel
* ATX-Blende


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Abbildung: MSI Pro266TD Master LR – hier bereits im Gehäuse eingebaut


Auf dem Mainboard können bis zu zwei Prozessoren betrieben werden; der Dualbetrieb ist laut Handbuch aber nur bei den Tualatin-Prozessoren mit 512 KB L2-Cache möglich. Es können natürlich genauso Tualatin-Prozessoren mit 256 KB L2-Cache oder Celerons zum Einsatz kommen – jedoch nur im Singlebetrieb.

Als RAM können auf den vier Steckplätzen bis zu 4 GB DDR-RAM PC1600 oder PC2100 eingesetzt werden, der Speicher kann mit einer Latnez von CL 2.5 oder 2 betrieben werden. Ein Einsatz von ECC-registriertem RAM scheint nicht zwingend notwendig zu sein – mit einem nicht registrieren 256 MB RAM-Modul von Kingston hatte das Board auf jeden Fall keinerlei Probleme.

Das Platinenlayout des MSI Pro266TD Master LR macht in Großen und Ganzen einen aufgeräumten und ordentlichen Eindruck. Beim Einbau des Boards konnte ich aber doch zwei kleine Schwachpunkte feststellen. Zum einen sind einige Kondensatoren zu nah an den CPU-Sockeln angebracht, so dass es bei einigen Prozessorkühlern zu Platzproblemen kommen kann. Wie man auf dem Bild vielleicht erkennen kann, musste ein Kondensator bereits leicht verbogen werden um für die Lüfterhalterung Platz zu schaffen. Der andere Schwachpunkt ist die Position des AGP-Steckplatzes, da sich direkt dahinter die Anschlüsse des IDE-Controllers befinden, so dass sich ein Einbau von längeren AGP-Karten, wie z.B. einer NVidia 4600, als schwierig erweisen kann. Der Einbau des Mainboards gestaltete sich aber ansonsten als relativ einfach, da unter anderem die Jumperbelgungen im Handbuch sehr gut dokumentiert sind.

Ein Übertaktertraum ist dieses, eher für den Serverbereich konzipierte, Board natürlich nicht - schmerzlich vermisst man vor allem die Einstellung der CPU-Spannung. Andererseits überrascht das Board mit einer voneinander unabhängigen Einstellung des FSB- und Speichertaktes, wobei der FSB von 100 bis 166 Mhz in 1-MHz-Schritten eingestellt werden kann. Beim Speichertakt gibt es nur die Möglichkeit zwischen 100 und 133 Mhz umzuschalten. Das Board wird insgesamt mit eher konservativen Einstellungen ausgeliefert und die Einstellmöglichkeiten im Award-Bios sind begrenzt, dafür kann das MSI Pro266TD Master LR mit seiner Stabilität überzeugen. Mir ist bisher kein Board unter die Finger gekommen was nur annähernd so unproblematisch und stabil lief.

So, nun aber zu den Benchmarks:

Zum Vergleich habe ich ein Tyan1854S mit VIA Apollo KT133A herangezogen, welches zugegebenermaßen schon etwas in die Tage gekommen ist. Beide Testsysteme waren mit einem Intel Celeron900, einer Gainward Ti500/TV Jumbo und 256 MB RAM von Kingston ausgestattet (SDR 100 bzw. DDR2100).




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Beim CPU Test scheint der VIA KT266T etwas ausgereifter zu sein als der VIA KT133A und kann so fast 14% mehr Leistung aufweisen. Die CL des RAM´s hat erwartungsgemäß keinen Einfluss auf das Ergebnis.


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Auch beim 3D Mark 2001 SE kann der KT266T satte 19% mehr Leistung als der KT133A aufweisen. Die Unterschiede zwischen CL3 und CL2 bzw. CL2.5 und CL2 betragen hier nur noch ca. 2,5%.

Fazit:

Auf den ersten Blick erscheint das MSI Pro266TD Master LR, verglichen mit anderen Sockel370-Boards, mit Rund 200,00 EUR nicht gerade günstig. Es sollte hierbei jedoch nicht vergessen werden, dass es sich um ein Dualboard mit Onboard-Raid und -Lan handelt; diese beiden zusätzlichen Komponenten alleine rechtfertigen schon wieder den Mehrpreis.

Jedem der ein günstiges Dualboard sucht oder ein stabiles System auf Sockel370-Basis aufbauen möchte kann ich das getestete MSI-Mainboard uneingeschränkt empfehlen.
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